... KEIN Tier ... dass lassen wir mal weg!

Anekdoten:

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40 Zentimeter unter der Grasnarbe ...

weil wir es WISSEN!

 ... Plötzlich verlief vor uns quer eine Bodenwelle, die unser HS 30 mit seiner „hervorragenden Federung“ voll mitnahm. Ich sah nur noch die Turmluke auf mich zukommen; dann sah ich nichts mehr...

von OStFw Willi Zoechmann aus Anlass des 40-jährigen Bestehens 1996

Im II. Quartal des Jahres 1970 absolvierte ich an der Kampftruppenschule 2 in Munster meinen Unteroffizierslehrgang zum Panzergrenadierunteroffizier. Während einer Gefechtsübung auf dem Truppenübungsplatz Munster hatte ich dabei meine erste „schmerzhafte Berührung“ mit unserem Schützenpanzer, dem HS 30.

Wir übten mit einem Hörsaal der Panzerinspektion das Vorgehen im offenen Gelände, ich war dazu als Richtschütze auf unserem HS 30 eingesetzt. Die Innenmaße des HS 30 konnte man für mich als geradezu ideal bezeichnen. Aufgrund meiner „Größe“ reichte ich im Stehen gerade mit der Nasenspitze über den Turmrand, und konnte so meinen Beobachtungs- und Wirkungsbereich einsehen. Dies tat ich auch voll konzentriert; die Hände hatte ich derweil an den Richtgriffen.

Wir hatten den Auftrag, zusammen mit einem Leopard 1 eine Stellung 500 Meter vor uns so schnell wie möglich zu beziehen. Die Zivilfahrer waren an diesem Tag gut gelaunt und führten den Auftrag schnell und präzise durch.
Da der HS 30 mit seinen 220 PS im Vergleich zum Leopard 1 etwas „schlapp“ war, versuchte unser Fahrer dies mit seinem fahrerischen Können auszugleichen, um auf Höhe des Leopard 1 zu bleiben. Er schaffte es gerade so. Plötzlich verlief vor uns quer eine Bodenwelle, die unser HS 30 mit seiner „hervorragenden Federung“ voll mitnahm. Ich sah nur noch die Turmluke auf mich zukommen; dann sah ich nichts mehr. Nachdem ich mich von diesem Lukenschlag erholt hatte und mich aus dem Turminneren hochrappelte, um erneut aus dem Turm zu schauen, sah ich schon wieder die Turmluke nahen, es war das Letzte, was ich vor der Dunkelheit noch wahrnahm.

Als ich aus der Bewusstlosigkeit erwachte, befand ich mich mit meinem Gruppenführer in einem Sanitätskrankenwagen auf dem Weg zum Sanitätsbereich. Ich hatte eine Gehirnerschütterung, mein Gruppenführer hatte sich beim Versuch den zweiten Schlag der Turmluke zu verhindern die Hand gequetscht. Trotz alledem war es eine schöne Zeit mit dem HS 30, an die ich mich gerne erinnere.

Bemerkung: Im gleichen Jahr wurde an allen Schützenpanzern des Typs HS 30 ein Sicherungsbolzen an den Turmluken angebracht, um dem Richtschützen eine solch „schmerzhafte Erinnerung“ zu ersparen.

Hier ist die Ausgangslage!